Belletristischer Jahresrückblick 2024

30.12.2024

Dieses Jahr war das erste, in dem ich durchgehend meinen Lese-Fortschritt festgehalten habe. Ich finde es ganz interessant, über die gelesenen Bücher einen Überblick zu haben, sie zu bewerten und das ein oder andere Zitat festzuhalten. Also setze ich das wohl fort.

Insgesamt waren es 44 gelesene Bücher im Jahr 2024

In der Mehrheit las ich Thriller, gefolgt von Romanen, Krimis sowie ein wenig Science-Fiction und Horror. War ich früher noch ein Verfechter von "richtigen" Büchern aus Bäumen, so bin ich mit meinem eReader und der Onleihe der Stadtbibliothek jetzt ganz zufrieden.

Die Favoriten

Am besten von allen Büchern gefiel mir Der Astronaut von Andy Weir. Eine schöne Kombination aus Wissenschaft, Humor und Unterhaltung im Weltall, die viel Spaß macht. Ready Player One von Ernest Cline belegt knapp dahinter den zweiten Platz: Stark nerdig, mittlerweile verfilmt und eine wilde Reise durch die Popkultur der 80er.

Von Stephen King hatte ich mir fünf Werke vorgenommen, darunter erstmalig den Friedhof der Kuscheltiere aus 1985. Eine seiner besten, gruseligsten und furchtbarsten Geschichten, wie ich finde. Verhältnismäßig kurz und deutlich weniger schaurig hingegen ist der Roman Später, den ich auch sehr empfehlen möchte.

Über Achtsam Morden habe ich hier schon mal geschrieben. Der Erstling ist am besten, aber auch der Rest der Reihe (sowie die Verfilmung) gefällt mir sehr.

Aus der Serie um den schwedischen Super-Ermittler Joona Linna von Lars Kepler las ich die neuesten fünf Bände. Gute Unterhaltung, auch wenn es im Titel Hasenjagd eigentlich um Kaninchen geht.

Lesenswert

Liebes Kind von Romy Hausmann ist für einen Vater eine eher schwere Kost und Der Halbmörder von Hakan Nesser ein origineller und humorvoller Rückblick auf das Leben eines Mannes. Beides gefiel und gilt auch für Mr. Mercedes und Billy Summer - beides von Stephen King.

Positiv überrascht hat mich Jo Nesbo mit Das Nachthaus. Abseits seines gewohnten Thriller-Reviers wildert er hier im an King erinnernden Horror-Genre. Man muss sich darauf einlassen und aufmerksam sein, lohnt aber.

Für Du kennst sie hatte Megan Jennett eine ganz nette Idee. Sie hatte jedoch keine Lust auf ein vernünftiges und nachvollziehbares Ende. Denk an mich, wenn du stirbst von Jennifer Hillier leidet unter einem doofen Titel, hat aber eine ergreifende, wenn auch wenig innovative, Geschichte und Endlich allein von Sarah Alderson irritiert den Leser recht neckisch, wenn man den klischeehaften Anfang erst einmal überwunden hat. Von T.J. Newman habe ich mir Flug 416 gegriffen, in dem eine relativ vorhersehbare Geschichte einer Flugzeugentführung erzählt wird, und mit Elternabend versucht sich Sebastian Fitzek mal nicht an einem Thriller. Postapokalyptisches gab es mit Metro 2033 von Dmitry Glukhovsky – mit 816 Seiten der dickste Schinken meines Lesejahres.

Ziemlich populär war im letzten Jahr die Trisolaris-Trilogie. Ich habe nur den ersten Teil Die drei Sonnen gelesen und wurde nicht ausreichend überzeugt, fortzufahren.

Netflix hat mit der Mini-Serie Die Lüge ein Buch von Mattias Edvardsson verfilmt. Aus drei Perspektiven wird hier das Geheimnis einer Familie beleuchtet. Ich fand’s spannend.

Mittelmaß

Stephen King kann auch Mittelmaß: Blutige Nachrichten konnte mich insgesamt nicht begeistern. Von den vier eigenständigen Geschichten des Buches war die Ratte noch ganz vielversprechend.

Noch ganz okay waren Verschwunden von Sabine Thiesler, die Zombies in Johnathan Davis 900 Meilen und Das Profil von Hubertus Borck. Für Delia Owens' Gesang der Flusskrebse gehöre ich wahrscheinlich einfach nicht zur Zielgruppe.

Bei The One verspielt John Marrs viel Potenzial der eigentlich guten Idee, indem er die gesellschaftlichen Aspekte einer so einschneidenden Erfindung nicht hinreichend beleuchtet.

Während des Fehmarn-Urlaubs habe ich passenderweise Die Toten von Fehmarn von Eric Berg gelesen. Eigentlich bin ich nicht so der Regionalkrimi-Fan, und auch hier ist die Story recht seicht. Bemerkenswert ist das moralisch fragwürdige Ende.

Arno Strobels Der Trip war mir leider zu konstruiert, Cover und Klappentext haben mich erst etwas Anderes erwarten lassen.

Die Jack-Reacher-Reihe umfasst mittlerweile 29 Bände des amerikanischen Superhelden. Ich habe mit Größenwahn den ersten gelesen und nehme mir noch weitere vor.

Weniger gut

Und dann gab es noch die Bücher, die ich nicht weiterempfehlen würde, da sie auf meiner wissenschaftlich fundierten Bewertungsskala nur maximal fünf von zehn Sternen bekommen haben. Ich nenne sie trotzdem: Der Erstgeborene von Michael Robotham, Nele Neuhaus' Monster sowie Eine unbeliebte Frau, Der Taucher von Mathijs Deen, Clémence Michallons Gästezimmer sowie Die Betrogene von Charlotte Link.

Noch weiter hinten im Ranking liegen Der Plan von Julie Clark, Hakan Nessers Mensch ohne Hund und das Schlusslicht ist Das späte Leben von Bernhard Schlink, bei dem alles an der Geschichte einfach nur frustrierend ist. Drei Sterne.

Abgebrochen

Die Zeit, dass ich ein einmal angefangenes Buch zwingend bis zum Ende lese, ist vorbei. Es gibt genügend Alternativen in den (virtuellen) Regalen, und hier geht es um Bücher, die Spaß machen oder entspannen sollen. Fachliteratur ist da ganz was anderes.

Mal ist die Schreibe furchtbar, manchmal die Story Banane und ab und an habe ich einfach einen schlechten Tag. Nicht anfreunden konnte ich mich in 2024 mit Biokrieg von Paolo Bacigalupi, Die Hungrigen und die Satten von Timur Vermes, Zwischen den Welten von Juli Zeh und Lunar Park von Bret Easton Ellis. Die Spaghetti-Sätze von letzterem - wem gefällt so etwas und sagt das nicht viel über einen Autor?

Book Tracker

Durch die App, die es im App-Store für iPhone und iPad gibt, weiß ich also, dass ich insgesamt 21.581 Seiten und die meisten im Januar gelesen habe. Muss man das wissen? Nein. Macht es Spaß? Ja!

BelletristikWiki

Die Belletristik ist im Buchhandel die Unterhaltungsliteratur in ihren verschiedenen Formen, wie beispielsweise die literarischen Genres Roman und Erzählung.
Die Belletristik ging aus dem Buchhandelssegment der Belles Lettres (frz. „schöne Literatur“) hervor. Im 17. Jahrhundert entstand sie zwischen dem Markt gelehrter Fachliteratur der Wissenschaften (den Lettres – mithin damals die Literatur im eigentlichen Wortsinn) und dem Markt günstiger, zumeist sehr roh gestalteter Bücher für das „einfache Volk“ (→ Volksbuch).
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