Seriendemenz
12.11.2024Die unendlichen Möglichkeiten der Streaminganbieter bringen bekanntermaßen eine gewisse Überforderung mit sich: Was schauen wir denn jetzt nach der letzten Folge unserer liebgewonnenen Serie?
Über dieses Alltagsproblem hinaus habe ich ein neues Symptom an mir entdeckt – die Seriendemenz.
Sie tritt zu Tage, wenn die Plattformen neue Staffeln veröffentlichen, man aber auf den ersten und zweiten Blick keine Ahnung hat, ob man davon schon mal etwas gesehen hat. Und wenn man dann irgendwann zu der Kenntnis kommt, dass man die alten Folgen geschaut und sogar für gut befunden hat, kann man sich bei bestem Willen nicht entsinnen, um was es konkret ging, an welcher Stelle es nun weitergeht und wer die ganzen Charaktere sind.
Konkret habe ich das jetzt bei „Diplomatische Beziehungen“ erlebt. Als die letzte der sechs Folgen vorbei war, hatte ich einen groben Eindruck davon, wer wer und was in Staffel eins passiert sein könnte.
Menschen mit Seriendemenz haben eindeutig mehr Spaß daran, eine Serie erst für sich zu entdecken, wenn alle Staffeln abgedreht und in einem Abwasch verfügbar sind.