Mission: Impossible – The Final Reckoning

Die ausgenommen schlecht launige Super-KI namens Entität haben Ethan Hunt und wir als Zuschauer ja bereits im siebten Teil als ultimativen Gegenspieler kennengelernt. Derweil hat sie sich den gesamten Cyberspace einverleibt und es auf die Steuerung sämtlicher Atomwaffen der Welt abgesehen, um sich die Menschheit Untertan zu machen. (Gut, wenn ich ganz Facebook und X durchgelesen hätte, würde ich wohl auch so handeln.)

Der erforderliche Weg der heldenhaften Crew um Ethan Hunt hin zum Kampf mit der Entität und einiger weiteren Parteien, ist ein wahnsinniger. Wir begleiten die Truppe auf und unter der Erde, auf dem Wasser, unter dem Wasser und natürlich in die Luft, umrunden mehrfach die Erdkugel… Heidewitzka , welch ein Ritt. Aber ganz ruhig, mit den jungen Pferden, wir beginnen leider erstmal (und zu lange) recht gemächlich.

Es bedarf erst einmal reichlich Erklärung, denn keine Socke erinnert sich sonst an ein bestimmtes Detail von vor 30 Jahren oder eine bestimmte Person, die irgendwann mal eine kleine Nebenrolle hatte. Und auch der letzte Teil ist ja schon wieder zwei Jahre her – wie war das nochmal? Was war der Cliffhanger? The Final Reckoning soll eindeutig nicht für sich alleine stehen, sondern wird immer wieder ganz bewusst als großer Höhepunkt der Reihe inszeniert. Dabei soll einem nachträglich weisgemacht werden, dass das nun Folgende die unweigerliche Konsequenz aller Handlungen aus sieben Filmen sei. Es könne ja gar nicht anders kommen. Diese Art Masterplan ist schon sehr konstruiert und lässt das Kinoerlebnis teilweise wie ein Nachruf auf den Protagonisten wirken.

Wenn dieser Abschnitt aber überwunden ist, geht es richtig los. Ein Höher, ein Schneller, ein Weiter toppt das Vorherige und ein In-Letzte-Sekunde-Momente jagt den nächsten. Bei der unglaublichen Tauch-Episode bleibt einem im wahrsten Sinne die Luft weg und während des halsbrecherischen Flugzeug-Verfolgungsrennens wird man stellvertretend flugkrank. Dafür ist das Kino da! So soll das!

Natürlich ergibt hier alles keinen Sinn. Aber wir sind ja auch nicht in einer Physik-Vorlesung, sondern im fulminanten Finale einer der erfolgreichsten Action-Reihen. (Wenn ich so darüber nachdenke, habe ich auch in Physikvorlesungen einfach immer akzeptiert, was man mir gesagt hat. 😊)

Beachte: Etwas Sitzfleisch und ein vernünftiges Blasenmanagement sind bei einem Film mit 170 Minuten Lauflänge schon erforderlich.

Für Action-Fans natürlich ein Muss. Und das auf jeden Fall im Kino.

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