Nun gibt es sicher viele Jobs, bei denen sich der Sinn für Außenstehende nicht erschließt. Bei manchen Tätigkeiten sind vielleicht die Angestellten sogar selbst nicht von der Sinnhaftigkeit überzeugt, aber so extrem wie bei der Science-Fiktion-Dystopie Serverance ist es dann hoffentlich selten.
Mark ist einer der Angestellten von Lumon, leitet die Gruppe Macrodata Refinement und hat sich, wie alle seine Kollegen, im Rahmen der Einstellung einer sogenannten Severance-Prozedur unterzogen: Durch einen chirurgischen Eingriff werden die Erinnerungen innerhalb des Unternehmens strikt von jenen im Privatleben getrennt. Es brizzelt also morgens im Fahrstuhl auf dem Weg ins Büro kurz und er ist eine andere Persönlichkeit. Im Prinzip also wie bei uns allen. Homeoffice ist jedoch medizinisch ausgeschlossen. Eine Work-Life-Balance auf einem ganz neuen Niveau.
Besetzt ist vor allem die Lumon-Belegschaft toll, allerdings muss man mit ihr und der Handlung warm werden. Bei meiner Frau hat das nach drei Folgen nicht geklappt, sodass ich alleine weiterschauen musste.
Trotz sehr dunkler Grundstimmung und Optik sowie der Tatsache, dass der Zuschauer über weite Strecken im Unklaren bleibt, ist vieles echt witzig. Dafür zeigt sich Ben Stiller verantwortlich, der Regie führt und gleichzeitig Produzent ist.
Die zweite Staffel kleckert gerade mit einer wöchentlichen Folge in den Streamer – ich warte da also erst mal ab. Wer bisher noch nichts von Severance gesehen, aber Spaß an Science-Fiction hat, sollte die erste Staffel schon mal nachholen, denn er hat Gewissheit, dass das offene Ende der neunten Folge noch weiter gesponnen wird. Hoffentlich nicht ohne einen richtigen Schluss am Ende der zweiten Staffel.
Schaut rein!