Auch so ein Klassiker von Stephen King, den ich bisher noch nicht gelesen hatte. Bereits 1977 wurde das Buch veröffentlicht, und seit 1980 gibt es eine deutsche Fassung.
Wie es die Regel will, handelt es sich beim Protagonisten Jack um einen (verkappten) Schriftsteller. Nachdem er seinen Job als Englischlehrer verloren hat, tritt er zusammen mit seiner Familie die Hausmeisterstelle des legendären und in den Wintermonaten geschlossenen Overlook-Hotels in den Rocky Mountains an. Die Schneemassen trennen Hotel und Familie von der Außenwelt und überlassen beiden ihr Schicksal.
Schnell hat man das charakteristische Bild des manisch durch den Türspalt grinsenden Jack Nicholson vor Augen, denn die Verfilmung sollte deutlich populärer sein. Allerdings soll King selbst von der Besetzung nicht begeistert gewesen sein und in der Tat gibt es große Unterschiede zwischen dem Buch-Jack und dem Film-Jack. Viel Vorgeschichte und das Thema Alkoholsucht bleiben bei der Verfilmung weitestgehend auf der Strecke.
Jack durchströmte eine Welle fast verzweifelter Liebe zu dem Jungen.
Diese Emotion zeigte sich in seinem Gesicht als steinerne Härte.
Als Vater finde ich solche Geschichten ja mittlerweile echt verstörend, aber handwerklich ist die Kombination aus Horror-Roman und Familiendrama unstrittig hervorragend gemacht. Trotz der Weite des Hotels spürt man die Enge und Abgeschiedenheit, in der die dreiköpfige Familie mit ihren Dämonen kämpft.
Hat mir gut gefallen und die Fortsetzung Doktor Sleep werde ich mir mal auf die Shortlist setzen.
Shining von Stephen King · 624 Seiten · Lübbe · 2019